PROJECT BEETHOVEN BTHVN2020 – KLANGREISE

Felicitas Stephan (Violoncello) & Tobias Bredohl (Klavier)

Beethoven und Stefan Heucke (Uraufführung Sonate op. 89,1)

Celloherbst am Hellweg 2020 Info

Ludwig van Beethoven hat fünf Cellosonaten geschrieben, die sich exemplarisch auf die drei Phasen seines Schaffens verteilen. Die erste Sonate des Opus 102, die Sonate für Klavier und Violoncello Nr. 4 in C-Dur, entstand in der späten Stilphase. Wie so viele „Spätwerke“ des Meisters lösten auch diese bei den Zeitgenossen Irritation und Befremden aus. Denn wieder einmal war der Meister seiner Zeit voraus.

Die Sonate gehört zu jenen Werken, die Beethoven im Stil einer „freien Fantasie“ entworfen hat – ein spätes Pendant zu jenen Improvisationen, mit denen er als junger Pianist seine Wiener Zuhörer begeisterte. Wie in der „Mondscheinsonate“ hat man es mit einer Sonata quasi una fantasia zu tun, in der alle Sätze nahtlos ineinander übergehen. Hier allerdings ist der quasi improvisatorische Duktus auf zwei Instrumente verteilt. Der Dialog zwischen Streich- und Tasteninstrument nimmt an vielen Stellen schon die Poesie der Romantik vorweg. Das Cello gelangt hier – noch weit mehr als in der A-Dur-Sonate Opus 69 – zu sprechender Ausdruckskraft.

„Wir brauchen eine Kunst, die uns hilft, bei uns selbst Mensch zu bleiben. Jeder, der das für sich schafft, der wird auch andere wie Menschen behandeln. Das ist meine Utopie, auch für meine Musik.“(Stefan Heucke)

Komponisten, sagt ein alter Witz, sind normalerweise lange tot. Aber der Bochumer Komponist Stefan Heucke ist hellwach, sprudelnd, witzig. Auch so können Tondichter sein. Dabei werden seine Werke neben Bach und Schubert im Konzertsaal aufgeführt, denn er hat mit seiner Musik auch einen Platz im bürgerlichen Konzertleben gefunden. Sein Ziel beim Komponieren ist es, den Hörer mitzunehmen in die neue Klangwelt und eine Musik zu schaffen, die ehrlich ist, die den Eindruck erweckt, dass alles, was man hört, so ist, als könne es gar nicht anders sein.

Interpretiert werden die beiden Werke von Felicitas Stephan, der künstlerischen Leiterin des Festivals Celloherbst am Hellweg und Tobias Bredohl am Klavier.

„Die Cellistin Felicitas Stephan und der Pianist Tobias Bredohl bieten eine faszinierende Verbindung von Erfahrung und Frische, der man sich kaum entziehen kann: „Die beiden Musiker nahmen die Zuhörer mit auf eine musikalische Reise voller Leidenschaft und Liebe mit einem Repertoire, bei dem trotz der klassischen Werke nichts verstaubt wirkt. Ihre Musik hat Seele“. (Westfälische Rundschau)

Ob Teatro Verdi in Pisa oder Robert Schumann-Haus in Zwickau, ob Kulturhauptstadt RUHR.2010 oder Festivals am Gardasee, ob fränkische und havelländische Musikfestspiele, Schönberger Musiksommer, Konzerte an der Ostsee von Kühlungsborn bis auf den Darß, ob Stuttgart, Hamburg, Antwerpen, Paris, Turin, Rom, Trient, Neapel, Graz, Split, Brasov oder Murcia – seit mehr als 20 Jahren gibt sie europaweit Kammerkonzerte in Duo- und Trio-Besetzungen und als Solistin unterschiedlicher Kammerorchester. Ihre Konzerte sind ein Erlebnis, das die Kostbarkeit des Momentes nachhaltig spürbar werden lässt. Mit überraschender, dramatischer Erzählkunst vermittelt Felicitas Stephan Bilder von knisternder Spannung und packender Emotionalität, wobei ihr anrührender, farbenreicher Klang dem Publikum reine Freude und bleibende Glücksmomente schenkt.

Tobias Bredohl gilt als einer der vielseitigsten Pianisten seiner Generation. Nach Erfolgen bei zahlreichen nationalen und internationalen Wettbewerben (Preise beim Schubert-Wettbewerb Dortmund 1997, beim Premio F. Durante Napoli 2000 und beim Wartburg-Klavierwettbewerb Eisenach 2003) begann er seine internationale Konzerttätigkeit als Solist und Kammermusiker. Mehrere CD-Produktionen zeigen sein künstlerisches Wirken. Von seiner umfangreichen musikalischen Tätigkeit zeugen auch Engagements wie die Leitung des Kindermusicals ‚ Emil ‚ am Operettenhaus Hamburg.

Foto © Volker Beushausen

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